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Sehr geehrte(r) reader

Auf die zentrale Frage "Ist 5G für uns ein Thema" gibt es zwei klare Antworten:

Nein, 5G ist für uns kein Thema!

Die TSK Wahlen kämpft nicht gegen 5G, sondern dafür, dass wir keine Mobilfunkantenne mitten im Dorf in einem äusserst sensiblen Umfeld von Primarschule, Kindergarten und Spielplätzen erhalten. Wir setzen uns für den strahlungsfreien Kirchturm ein, weil wir insbesondere den Schutz der Kinder und Jugendlichen und die Lebensqualität im Dorf erhalten wollen.

Wahlen ist das einzige Dorf im Laufental, dass von einer Mobilfunkantenne im Ortszentrum bisher verschont geblieben ist. Damit haben unsere Kinder rund um die Kirche eine risikofreie Aufenthaltszone und elektrophypersensible Menschen die Sicherheit, dass die Wohnqualität von Wahlen auch für sie erhalten bleibt. Wir sind der Meinung, dass es sich lohnt, dieses Alleinstellungsmerkmal von unserem Dorf zu erhalten. Und wir würden es begrüssen, wenn unsere Behörden dieses Bedürfnis aus der Bevölkerung als Auftrag erkennen und damit ihre Mit-Verantwortung wahrnehmen würden.

Ja, 5G ist ein Thema!

5G ist insofern für die TSK und den Kirchturm in Wahlen ein Thema, da es die neue Generation Mobilfunk ist, welche bisherige Generationen ablösen soll.

Im Zusammenhang mit der im Kirchturm geplanten Antenne ist es sehr naiv zu glauben, dass diese keine 5G Antenne wird. Die Frage ist lediglich wann wird aus der 5G-wide eine 5G-fast Antenne, also wann wird eine adaptive Antenne im Kirchturm eingebaut. Aber die Frage ob es eine 5G Antenne wird, stellt sich gar nicht. Alleine schon nur die Tatsache, dass die 5G-Antenne bei der Bischag aktuell nur eine Attrappe ist, zeigt auf, dass sich die Swisscom die Möglichkeit offen gelassen hat, diese in unserem Kirchturm einzubauen.

Und falls das nicht klappen sollte, würden Sie dann die unteren Antennen bei der Bischag, die im Moment leere Metallkästen sind, mit den dort gemäss Baugesuch vorgesehen 5G Antennen ersetzen.

Das dort im Moment nur Atrappen hängen, sehen Sie anhand der fehlenden Kabel. Bei der oberen Antenne werden Kabel hingeführt, bei den unteren anthrazitfarbenen Attrappen-Kästen fehlen alle Kabel.
Bischag_Antenne_mit_Attrappen
Bild: Mobilfunkantenne bei der Bischag mit der montierten 5G-Attrappe

Ist 5G gefährlicher als bisherige Mobilfunkgenerationen?

Es gibt aktuell noch keine abschliessende Antwort auf diese Frage, da breite Studien zu 5G fehlen. Die Gefährdungswahrscheinlichkeit ist aber sehr hoch, und die Daten werden jetzt durch die Langzeit-Zwangsexposition der Bevölkerung von selbst zusammenkommen. Bisherige international angelegte Studien hoch angesehener Institute beweisen jedoch eindeutig die Schädigungsrisiken von Mobilfunk allgemein.

Wir laden Sie dazu ein, den seit Anfangs Jahr entstehenden Mobilfunk-Lehrpfad Wahlen zu begehen. Sie finden dort einen spannenden Überblick über vorhandene Erkenntnisse und Beispiele aus der Wissenschaft zum Schädigungspotenzial von Mobilfunkstrahlung.
Infotafel des Mobilfunk-Lehrpfad in Wahlen BL
Bild: Infotafel des Mobilfunk-Lehrpfad Wahlen am Bifangweg beim Eichhof

Ein grosses Problem bei 5G ist die Messbarkeit.

Aktuell sind adaptive 5G-Antennen nur mit manuellem Eingreifen und Hochrechnungen «messbar». Es gibt also noch kein standardisiertes Messverfahren, dass die Sicherheit bieten würde, eine Messungen zuverlässig mit gleichem Resultat zu wiederholen. Zudem wird mit der vor ein paar Tagen durch den Bund fertiggestellten Vollzugshilfe für diese Messungen die Einhaltung der Grenzwerte durch eine Mittelwertberechnung zugelassen. Damit dürfen die Antennen über einen längeren Zeitraum stärker strahlen. Was gilt, ist der Durchschnittswert über sechs Minuten. «Es kann sein, dass der Grenzwert überschritten wird, dass man neu statt 6 V/m bis zu 19 V/m in der Wohnung hat. Das ist ein ‹Buebetrickli› um den Grenzwert zu erhöhen.»

Gerne empfehlen wir Ihnen den zu den unsicheren Messverfahren und den Grenzwertüberschreitungen kürzlich veröffentlichten Beitrag im Kassensturz im Link unten zu folgen.

Oberwil hat den Vertrag mit der Swisscom gekündigt

Besonders interessant scheint in diesem Beitrag vom Kassensturz auch die Tatsache, dass es der Gemeinderat von Oberwil bei Bühren (BE) offenbar problemlos geschafft hat, den bereits unterzeichneten Vertrag mit der Swisscom aufzulösen, um der gewünschten Risikominimierung für die Dorfbewohner Rechnung zu tragen.

Damit stellt sich für Wahlen die Frage, weshalb unsere Kirchgemeinde nicht gewillt ist, den Vertrag mit der Swisscom im Sinne einer gesundheitlichen Vorsichtsmassnahme im öffentlichen Interesse aufzulösen.

Liegt es am «können» am «wollen» oder schlicht am Desinteresse? Jedenfals sollte die Entscheidung der Kirchgemeinde auf gar keinen Fall durch finanzielle Verführungspraktiken des Telekom-Anbieters manipuliert werden. Ist es nicht vielmehr eine Frage von Anstand, Ehrlichkeit und Verantwortung wie sich die Kirchgemeinde bzw. der Kirchenrat gegenüber der betroffenen Gemeinschaft verhält?

Herzliche Grüsse
der Trägerschaft Strahlungsfreier Kirchturm (TSK)

Link zur Kassensturz-Sendung: https://www.srf.ch/news/schweiz/gefahr-oder-fortschritt-neue-5g-richtlinien-kritiker-bemaengeln-messmethode
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