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Sehr geehrte(r) reader

Hin und wieder stellen wir uns offen und kritisch die Frage, ist unsere Arbeit «eine gute Tat»? Für was engagieren wir uns?

Ist es mangelndes Interesse, Gleichgültigkeit oder ist es vielen Menschen einfach unangenehm, zu einem aktuellen Thema klar und unmissverständlich Stellung zu beziehen? Gerade auch in unserem Dorf oder in anderen Kirchgemeinden, die vor der gleichen Herausforderung stehen?

Heute Samstag 21.5.2022 ist der von einem grossen Detailhändler ins Leben gerufene Tag der guten Tat. Das gibt uns auch den Anlass für diesen unerwartet ausführlichen Newsletter.

Was unsere Arbeit auf jeden Fall besonders spannend macht, ist die Ausgangslage, dass Antennenbefürworter zum Teil mit komplett unterschiedlichen Zahlen wie die Antennenkritiker argumentieren. Ob das bewusst oder unbewusst geschieht, sei mal dahingestellt.

Ein Beispiel gefällig?

Eines der aktuellsten Beispiele ist der im letzten Newsletter angekündigte Podcast des Blicks und unser Newsletter selbst. Die beiden wissenschaftlichen Redaktorinnen des Blicks, sprechen im Podcast von 5% elektrohypersensiblen Menschen. Wir haben im letzten Newsletter die aktuellen Zahlen der ETH Zürich genannt, diese liegt bei 10.6%. Und im Interview zum Podcast wurde von uns die Zahl «zwischen 5 und 10%» genannt. Alleine an diesem kleinen Beispiel möchten wir aufzeigen, dass es unser Bestreben ist, unsere Informationsarbeit in einem kritischen, offenen und fairen Diskurs umzusetzen.

Warum soll unsere Arbeit eine «gute Tat» sein?

Wir sind überzeugt, dass wir mit den von uns aufbereiteten und dargereichten Informationen einen wertvollen Beitrag leisten. Er soll ergänzend und hinterfragend sein, auch deshalb, weil die Informationskampagnen der Mobilfunkunternehmen aus unserer Sicht vorbehaltslos unkritisch sind. Das Ziel dieser Unternehmen ist, möglichst viele Antennen zu installieren.

Und das im Kontext einer Vielzahl an Studien, die keinen Einfluss von Mobilfunkstrahlen feststellen. Aber auch einer Vielzahl von Studien, die diverse Schadwirkungen und Schädigungsrisiken aufzeigen. Und keiner einzigen Studie, die den absoluten Nachweis zu erbringen vermag, dass Mobilfunkstrahlung voll und ganz ungefährlich, geschweige denn unbedenklich sei.

Da stellt sich nun die Frage; «würden Sie ihrem Kind ein Glas Wasser gegen den Durst hinstellen, wenn sie nicht sicher wissen, ob das Wasser im Glas wirklich ungiftig ist?»
So oder ähnlich wurde diese Frage am Informationsabend (betreffend Mobilfunkantenne im Kirchturm) vor über 3 Jahren von einem Wahlner Einwohner gestellt. Der Informationsabend kam nur durch unsere Öffentlichkeitsarbeit und dem dadurch entstandenen Druck zustande.
Zur Erinnerung: Der Kirchgemeinderat von Wahlen wollte damals die «Funknetzversorgung» für Wahlen «sicherstellen». Ob das heute wirklich noch notwendig ist?
Zur Erinnerung: Der Kirchgemeinderat von Wahlen wollte damals die «Funknetzversorgung» für Wahlen «sicherstellen» und damit auch "eine gute Tat" machen. Gemäss Zeitungsartikel im Wochenblatt verdiene die Kirchgemeinde Wahlen damit CHF 8500.-/Jahr. Da stellt sich die Frage, ob es bei dieser guten Tat nicht einfach nur ums Geld geht? Erstaunlicherweise ist Wahlen auch nach drei Jahren nach wie vor von der Antenne bei der Bischag mit Mobilfunk vollversorgt.

Sind Kritiker oder Befürworter in der Minderheit?

Nebst der im letzten Newsletter vorgestellten Umfrage der ETH Zürich gibt es neu eine Comparis-Befragung vom April 2022. Der eine Teil der Bevölkerung sehnt sich die 5G-Technik herbei (42,5 %). Der andere nahezu exakt gleich grosse Anteil sieht keinen Handlungsbedarf (41,5 %). 16 Prozent der Befragten sind noch unentschlossen.

Frauen sind kritischer oder anders gesagt wohl verantwortungsvoller. Nur 29,7 Prozent der befragten Frauen sind für einen raschen Netzausbau, 50 Prozent sind dagegen.

Auch bei den Altersgruppen gibt es grosse Unterschiede. So befürworten lediglich 46,2 Prozent der über 55-Jährigen einen raschen Ausbau, bei den 36- bis 55-Jährigen lag die Zustimmung bei 38,3% und die Anzahl der Gegner lag bei 44.6%.

Quelle: https://www.comparis.ch/telecom/mobile/handy-abo/5g-netzausbau

Diese Zahlen weisen deutlich darauf hin, dass es bei Mobilfunkfragen keine «Minderheiten» gibt!

Und dass es fragwürdig ist, wenn Kirchgemeinde- und Einwohnergemeindevertreter durch passive Tatenlosigkeit den Antennenbau mitten in der Kernzone unterstützen und mit diesem Verhalten berechtigte gesundheitliche Bedenken grosszügig und verantwortungslos ignorieren.
Frauen sind verantwortungsvoller

Kirchenglockengeläut der Kirche Wahlen im Blick!

Im Rahmen der Blick-Wissenspodcast-Reihe «Durchblick» durften wir eine Journalistin von Blick Anfangs April über unseren Mobilfunklehrpfad führen und ihren Fragen Rede und Antwort stehen.

Selbstverständlich erhielten auch aktive Mobilfunkbefürworter und Wissenschaftler ihren Platz in diesem Wissenspodcast. Die ebenfalls interviewten Herren Rösli und Leuthold stehen einem spannenden Verhältnis zur Mobilfunkbranche. Herr Röösli arbeitet bei der ICNIRP und in der Berenis mit. Die Berenis anerkennt zwei Studien, die krebsauslösende und krebsfördernde Wirkungen aufzeigen. Herr Leutholt ist Mitglied der Stiftung FSM, einer Forschungsstiftung an der ETH Zürich, deren Hauptgeldquelle die drei Mobilfunkanbieter der Schweiz sind.

Es freut uns sehr, dass verschiedene von uns kritisch aufgearbeitete Themen des Mobilfunklehrpfades in den Podcast eingeflossen sind.

Quelle: https://www.blick.ch/life/wissen/podcast/wissenspodcast-durchblick-ueber-5g-id17443017.html
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Wir wünschen Dir einen schönen «Tag der Guten Tat».

Herzliche Grüsse
aus der Trägerschaft Strahlungsfreier Krichturm Wahlen (TSK)
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