Viele Tierarten wie Insekten, (Zug-)Vögel, etc. verfügen über magnetische Sensoren, die sie zur Orientierung benötigen und viele Vertreter wie beispielsweise Bienen verfügen auch über ein Sensorium, mit welchem sie auf elektromagnetische Wechselfelder (EMF) reagieren.

Bienen

Bereits 1974 entdeckten Forscher, dass Bienen elektromagnetische Wechselfelder senden oder auch empfangen, um untereinander zu kommunizieren. Überraschend ist, dass die von Bienen erzeugten Wechselmagnetfelder mit einer Modulation zwischen 180Hz bis 250Hz im Bereich der Pulsrate von GSM Mobilfunk (217Hz) liegen.

Elektromagnetische Strahlung (EMF) spielt im Körper bei organischen Prozessen eine wichtige Rolle. EMF lösen zum Beispiel die zelluläre Freisetzung von Calcium-Ionen aus, was zur Produktion von freien Sauerstoffradikalen und damit zum oxidativen Stress innerhalb der Körperzellen führt (siehe Tafel 2 des Mobilfunk-Lehrpfad).

Anfangs 2020 veröffentlichte Alain Thill eine Auswertung von 83 wissenschaftlichen Studien. In 72 Studien aus dieser Auswahl wurden teilweise toxische Effekte von elektromagnetischer Strahlung (EMF) auf Insekten nachgewiesen wurden. Bei der am besten untersuchten Spezies – der Biene – können in einer Vielzahl von Studien Entwicklungsstörungen bei Larven, Einflüsse auf die Nahrungsaufnahme, auf das Flugverhalten, auf Flugaktivität und Rückkehrfähigkeit und auf das Orientierungsvermögen beobachtet werden. EMF bedingte Überaktivität, erhöhter Schwarmtrieb und Überaggressivität innerhalb des eigenen Volkes verringern die Überwinterungsfähigkeit dieser Bienenverbände.

Interessant ist, dass die von Bienen erzeugten Wechselmagnetfelder mit einer Modulation zwischen 180Hz bis 250Hz im Bereich der Pulsrate von GSM Mobilfunk (217Hz) liegen.
Interessant ist, dass die von Bienen erzeugten Wechselmagnetfelder mit einer Modulation zwischen 180Hz bis 250Hz im Bereich der Pulsrate von GSM Mobilfunk (217Hz) liegen.

Fruchtfliegen

Auch Fruchtfliegen (Drosophila) sind wegen ihrer kurzen Reproduktionszeit bevorzugte Forschungsmodelle. Bei diesem Insekt zeigen sich nach Mobilfunkbestrahlung massive Beeinträchtigungen in der Fortpflanzung und signifikante Veränderungen der Gehirnmorphologie

Oxidativer Zellstress und die damit zusammenhängende Schädigung der DNA wurden auch bei anderen Insektengattungen nachgewiesen.

Fazit

Zusammenfassend zeigt der aktuelle Stand der Forschung, dass EMF die Vitalität von Insekten direkt beeinflusst. Bereits bei Feldstärken, die 100-fach unterhalb der ICNIRP-Grenzwerte für Mobilfunk liegen, bestehen hier eindeutige Schädigungsrisiken.
(Quelle 1)

Rotkehlchen reagieren auf EMF

Ein Forscherteam das am Magnetsinn der Rotkehlchen forschte, fand heraus, dass dieser durch EMF gestört werden kann. Ausgangspunkt war eine Beobachtung, die den Biologen Kopfzerbrechen bereitet hatte. Denn offensichtlich konnten die von ihnen eingesetzten Rotkehlchen anfangs den Magnetkompass in den Experimenten, mit denen die Vogelzugrichtung ermittelt werden sollte, nicht richtig nutzen. In den dunklen Holzhütten auf dem Campus reagierten die Tiere in der Zeit, in der sie von Zugunruhe erfasst und in ihren Käfigen eine bevorzugte Bewegungsrichtung (im Herbst gen Süden) zeigen sollten, völlig desorientiert.
Das änderte sich erst, als die Hütten rundherum mit geerdeten Aluminiumplatten elektromagnetisch abgeschirmt wurden. Damit war nur noch das statische Magnetfeld der Erde für die Vögel wahrnehmbar. Die Erdung und damit die Abschirmung war an- und abschaltbar. Sobald die Abschirmung aktiviert wurde, zeigten die Rotkehlchen ihre natürliche Kompassorientierung. Wurde die Erdung abgeschaltet und damit der auf dem Campus herrschende Elektrosmog ein entscheidender Faktor, kamen die Vögel ins Straucheln. Sie verloren ihre Orientierung. Auch wenn man in den abgeschirmten Hütten Geräte anstellte und Elektrosmog erzeugte, störte das die Magnetwahrnehmung.

Ein Forscherteam das am Magnetsinn der Rotkehlchen forschte, fand heraus, dass dieser durch EMF gestört werden kann.
Ein Forscherteam das am Magnetsinn der Rotkehlchen forschte, fand heraus, dass dieser durch EMF gestört werden kann.

Immer wieder setzten die Oldenburger Forscher neue Experimente an, tauschten die Mitarbeiter, die das Verhalten der Vögel aufzeichneten aus. Das Resultat der doppelblind-kontrollierten Untersuchungen war immer das Gleiche: Sobald das (elektromagnetische) Breitbandrauschen aus der Umwelt in dem Frequenzbereich von zwei Kilohertz bis fünf Megahertz einwirkte, fiel der Magnetkompass aus.
Auch als man die Vögel in ihren Orientierungskäfigen ein paar Kilometer ins Oldenburger Umland verfrachtete, wo kaum Elektrosmog herrscht, war der Effekt eindeutig: Die Tiere orientierten sich in den abgedunkelten Versuchskäfigen tadellos nach dem Magnetfeld. Bei dem Elektrosmog im besagten Frequenzband handelt es sich keineswegs um starke Strahlung. Im Gegenteil: Die ermittelten Feldstärken lagen deutlich unterhalb der WHO-Grenzwerte.

Als mögliche Quellen dieser Strahlung galten damals die an der Universität verwendeten Apparate, sowie ein AM-Radiosender in der Nähe. Offenbar konnten Wechselfelder vom Stromnetz (50Hz bzw.16Hz) sowie Mobilfunkstrahlung als Ursache damals ausgeschlossen werden. (Quellen 2)

Dennoch, die Erkenntnis, dass überlebenswichtige natürlichen Organfunktionen der Rotkehlchen durch EMF gestört werden können überrascht und beeindruckt zugleich.

Mobilfunkantennen,

wie die von hier sichtbare bei der Bischag AG, beeinflussen damit unweigerlich die umliegende Umwelt und Landwirtschaft unabhängig davon, welcher technischer Standard oder welche Mobilfunkgeneration zum Einsatz kommt.

Mobilfunkantennen, wie die von hier sichtbare bei der Bischag AG, beeinflussen unweigerlich die umliegende Umwelt und Landwirtschaft.
Mobilfunkantennen, wie die von hier sichtbare bei der Bischag AG, beeinflussen unweigerlich die umliegende Umwelt und Landwirtschaft.

Angesichts solcher gravierender biologischer Effekt stellt sich die Frage, ob der langfristige Betrieb einer solchen Strahlenquelle auch in einer anderen sensiblen Umgebung, zum Beispiel von Schule, Kindergarten und Spielplätzen im Herzen des Dorfes langfristig eine gut bedachte und gegenüber unseren Kindern eine verantwortungsvolle Entscheidung ist.

Die Motivation, den Kirchturm von Wahlen zum Betrieb für eine kommerzielle Telekommunikationsantenne zur Verfügung zu stellen, ist von den Verantwortlichen Kirchenräte ausschliesslich durch die Generierung von Mieteinnahmen getrieben.

Diesen Missbrauch unseres Gotteshauses darf man dann wohl als verwerflich und höchst unmoralisch gegenüber der Allgemeinheit einstufen. Die Botschaft der christlichen Nächstenliebe und gegenseitiger Rücksichtnahme wird hier ad absurdum geführt.

Quellennachweis

Quelle 1
Der Studienüberblick (Review) von Alain Thill über Wirkungen an Insekten finden Sie als PDF hier:

Quelle 2
https://www.emf-portal.org/de/article/29174
https://www.faz.net/aktuell/wissen/natur/magnetsinn-der-voegel-verpeilte-rotkehlchen-12094545.html
https://www.weltderphysik.de/gebiet/leben/news/2021/rotkehlchen-mit-quantenkompass/
https://www.faz.net/aktuell/wissen/rotkehlchen-studie-verbluefft-zerstoererischer-elektrosmog-12927883-p2.html

Weitere Studien zum Einfluss von Mobilfunk auf Bienen:
https://www.emf-portal.org/en/article/19270
https://www.emf-portal.org/en/article/18302
https://www.emf-portal.org/en/article/45651
https://www.emf-portal.org/en/article/37196